Erklärung zum Wortstreit am 16.07.2016

Es ist mir wichtig als Mensch, der an der Organisation des Wortstreit beteiligt ist, etwas zu dem Text, welcher am 16.07 diskutiert wurde zu schreiben.

Die Auswahl des Textes „Definitionsmacht kein Kavaliersdelikt„ von Les Madleins und die Form der Ankündigung basieren auf einer Verkettung unglücklicher Umstände, die meiner Meinung nach jedoch nicht als Entschuldigung dienen können.

Ich möchte hier nicht auf alle Details eingehen – kurzgefasst wurde der Text nicht eingehend gelesen und aufgrund dessen als geeignet für eine kontroverse Diskussion erachtet – für die es nicht zwingend notwendig ist einen Text gut zu finden oder seine Inhalte zu teilen.

Auch beim oberflächlichen Lesen des Textes konnte Mensch auffallen, dass dieser zu großen Teilen polemisch und stellenweise auch unsolidarisch gegenüber der Definitionsmacht geschrieben ist und diese Erkenntnis hätte sich zumindest im Ankündigungstext wiederfinden müssen, um klarer zu machen, dass mensch diese Haltung nicht teilt.

Außerdem wurde bei eingehender Lektüre des Textes recht schnell klar, dass dieser in seinem Charakter und seiner Argumentationsweise klar anti-feministisch und komplett gegen das Konzept Definitionsmacht ist.

Der Text greift die Definitionsmacht unter anderem an, indem er Zitate und/oder Teilzitate aus anderen Texten aus ihrem Kontext reißt und es schafft über eine verschachtelte Ausdrucksweise neben einer vermeintlich positiven Sache zwei negative Seitenhiebe zu verteilen.

Um eine Debatte mit Menschen zu führen, die sich bisher nicht oder kaum mit der Definitionsmacht beschäftigt haben, war dieser Text somit von Anfang an mehr als ungeeignet und auch für Menschen mit mehr Hintergrundwissen musste aufgrund des unklaren Ankündigungstextes offen bleiben, worum es bei dieser Diskussion gehen wird.

Das bedeutet, dass mit der Auswahl des Textes für eine konstruktive Auseinandersetzung über die Definitionsmacht, welche das eigentliche Ziel war, kaum eine Möglichkeit bestand.

Um so erfreulicher war es aus meiner Sicht, dass es Menschen gab, die auch wenn sie dem Text nichts abgewinnen konnten oder ihn ganz klar für absolute Scheiße hielten, vorbeigekommen sind um sich zu streiten.

So gab es zumindest im kleinen Rahmen die Möglichkeit zu klären, wie es zu der Auswahl des Textes kommen konnte und eine konstruktive Diskussion über die Sicht auf die Argumente von Les Madleins zu führen, die natürlich hauptsächlich auf eigenen/m Erfahrungen/Wissen begründet war.

Ich möchte mich hiermit ausdrücklich entschuldigen – sollten sich Menschen aufgrund der unachtsamen Textauswahl persönlich betroffen gefühlt haben!

Menschen, die nach dieser Erklärung weiterhin offene Fragen/Kritik haben und/oder wütend sind, können gerne beim nächsten Wortstreit vorbeikommen oder an wortstreit@riseup.net schreiben.

p.s. Die Frage bleibt an welchen „guten“ Texten sich mensch über dieses und andere Themen aus einer antiautoritären Perspektive auseinandersetzen möchte/kann – also wenn ihr Vorschläge habt, lasst es uns wissen…

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